Geopolitik und Pädokriminalität
Der folgende Beitrag bietet eine Übersicht und Referenzen zum Themenkomplex
der organisierten Pädokriminalität im Kontext von Geopolitik, Elitenmanagement,
und westlichem Mediensystem.
Hinweis: Keine aktive Leseempfehlung; nur gedacht
für Personen, die sich ohnehin mit dieser Thematik befassen (möchten).
Nicht geeignet für minderjährige oder sensible Personen.
Geostrategische Machtstrukturen erfordern effektive Führungsinstrumente.
Eines der wirkungsvollsten Führungsinstrumente ist seit jeher die
Erpressung, und die ultimative Form der Erpressung beruht insbesondere in
westlichen Ländern auf der Involvierung in Pädokriminalität.
Diverse Untersuchungsverfahren und Opferaussagen sowie zahlreiche sabotierte
Ermittlungen und ermordete Zeugen deuten auf eine potentiell einflussreiche
Rolle pädokrimineller machtpolitischer Elitennetzwerke in Europa und den USA
hin.
Im Falle Italiens ist beispielsweise dokumentiert, dass der italienische
Militärgeheimdienst SIFAR im Auftrag der CIA über 150.000 Dossiers zu
»irregulärem (v.a. sexuellem) Verhalten« erstellte und damit die
gesellschaftliche Elite Italiens während Jahrzehnten erpressen und kontrollieren
konnte.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwiefern pädokriminelle
Elitennetzwerke eine zentrale transatlantische Führungsstruktur seit dem 2.
Weltkrieg gebildet haben, zumal inzwischen diverse personelle Berührungspunkte
zu Politik, Militär und Geheimdiensten belegt sind.
Etablierte transatlantische Medien berichten – von Ausnahmefällen abgesehen
(s.u.) – kaum zeitnah und investigativ über diese Thematik. Dabei ist zu
bedenken, dass diese Medien zumeist in dieselben geopolitischen
Machtstrukturen eingebunden sind wie die
fraglichen Akteure selbst.
So war ein von belgischen Zeugen identifizierter Pädokrimineller
unter anderem Vizepräsident der Europäischen Kommission sowie Vorsitzender und
später Ehrenpräsident der Bilderberg-Konferenz, zu der die transatlantische
Elite aus Politik, Wirtschaft, Militär und Medien geladen ist.
Ein weiterer von Zeugen identifizierter Pädokrimineller
verhinderte als belgischer Justizminister die Aufklärung von Terroranschlägen
und verfügte 1992 die vorzeitige Haftentlassung von Marc Dutroux; später wurde
der Mann Richter und Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof.
In vielen Fällen waren Kinderheime oder Kinderhilfswerke direkt oder indirekt
in die pädokriminellen Netzwerke eingebunden; in anderen Fällen wurden die
Kinder aus Problemfamilien rekrutiert oder durch Entführungen beschafft. Manche
dieser Kinder wurden letztlich ermordet.
Während aus gesellschaftlicher Sicht integre und vorbildliche
Persönlichkeiten als Elitenvertreter wünschenswert sind, sind aus
machtpolitischer Sicht im Gegenteil erpressbare und korrumpierbare Personen
gefragt. Hieraus ergibt sich ein grundlegender Widerspruch mit weitreichenden
Folgen.
Übersicht
- Belgien/Europa
- Großbritannien
- Deutschland
- Österreich
- Schweiz
- Portugal
- USA
- Hollywood
- UNO/Hilfswerke
- Weitere
Fälle
- Falschinformationen
- Informationsportale
1. Belgien/Europa
Einer der bekanntesten Fälle von organisierter Pädokriminalität ist der Fall
Dutroux der 1980er und 1990er Jahre. Bei diesem Fall geht es indes weniger um
Dutroux selbst (der hauptsächlich als »Lieferant« fungiert haben dürfte), als
vielmehr darum, dass sowohl Dutroux als auch diverse Zeugen ein pädokriminelles
Netzwerk beschrieben, das wesentliche Teile der belgischen Elite und
Aristokratie umfasste. Viele dieser Aussagen konnten mindestens teilweise
verifiziert werden. Gleichzeitig starben rund zwei Dutzend am Dutroux-Verfahren
beteiligte Zeugen unter oftmals fragwürdigen Umständen. Aufgrund seiner
zahlreichen Verbindungen kommt dem Fall Dutroux bzw. den Zeugendossiers
zweifellos eine gesamteuropäische Bedeutung zu.
Artikel und Analysen
- Beyond the Dutroux Affair: the
X-Dossiers (ISGP, 2007) Der Standardtext zum Fall Dutroux, den
sogenannten X-Dossiers (Zeugendossiers), und den machtpolitischen
Hintergründen.
- ISGP Child Abuse Research Center (ISGP, 2007) Weitere
ISGP-Analysen zum Fall Dutroux und pädokriminellen machtpolitischen
Elitennetzwerken im Allgemeinen.
- Auf den Spuren der verlorenen
Kinder. (Welt, 2015) 1996 schockierte Kinderschänder Dutroux die
Welt. Er war vermutlich Teil eines Netzwerks mit Verbindungen in höchste
Kreise. Viele die mit dem Fall zu tun hatten, starben unter mysteriösen
Umständen.
- Warum der Fall Dutroux Belgien nicht
loslässt (Welt, 2016) Im Fall Dutroux erheben ehemalige Ermittler
schwere Vorwürfe: Zahlreichen Hinweisen sei nicht nachgegangen worden.
Insbesondere eine Frage ist bis heute ungeklärt: War der Kindermörder Teil
eines Netzwerks oder ein Einzeltäter? Der Fall erschütterte das Vertrauen der
Belgier, weil der Staat Spuren zu einem Netzwerk nicht verfolgt hatte.
- Dutroux: Im Netz der
Dossiers (Spiegel, 2001) »Das ist die belgische Krankheit: Jeder
besitzt über jeden ein belastendes Dossier, um es bei passender Gelegenheit
als Druckmittel einzusetzen.«
- Dutroux: The Truth Dies In
Darkness (Disobedient Media, 2017) The Dutroux case is
significant not only because of the deep depravity of the crimes
committed and witnessed, but because the evidence that emerges from the case
is validated twice over; First by legal proceedings, secondly by the
publication of many of the prosecution’s records by Wikileaks in
2009.
- Arbeitete Marc Dutroux für die
Stasi? (Aachener Zeitung, 2003) Das Ministerium für Staatssicherheit
(MfS) soll einflussreiche Persönlichkeiten in Westeuropa mit Kinderpornografie
erpresst haben. () Der US-Geheimdienst hatte sich in Wendezeiten Material über
die Spionageabteilung des MfS gesichert. Wegen darin enthaltener brisanter
Informationen auch über westeuropäische Politiker dürfen bis heute nur
Geheimdienste in die – von der CIA gefilterten – Berichte einsehen.
- Kindermörder Marc Dutroux fordert
Freilassung. Zeugin berichtete von „reichen und mächtigen Männern”, die bei
Sexfeten Kinder töteten. (Epoch Times, 2018) Der Fall Dutroux
erschütterte Belgien in seinen Grundfesten und wurde bis heute nicht
aufgeklärt.
Dokumentationen
Anneke Lucas
Die heute in New York lebende Belgierin Anneke Lucas trat ab 2016 an die
Öffentlichkeit und berichtete, in den 1970er-Jahren als sechs- bis
zwölf-jähriges Mädchen in europäischen pädokriminellen Elitennetzwerken
missbraucht worden zu sein. Als Hauptfigur des Netzwerks identifiziert sie einen
der damals reichsten und mächtigsten Männer der Welt, der 2017 verstarb. Ihre
Aussagen sind detailliert und grundsätzlich plausibel, im Unterschied zu den
Aussagen der Dutroux-Zeugen bisher allerdings nicht polizeilich erfasst oder
überprüft und entsprechend vorsichtig zu behandeln.
- Video: Anneke Lucas: I Was a Sex Slave to Europe’s Elite at Age
6 (RWRS, Interview, 2016)
- Video: Fortsetzungen des Interviews mit Anneke Lucas
(RWRS, 2018): Teil 1; Teil 2; Teil 3
- Video: Opfer von rituellem Missbrauch: „Ich wurde als Kind hunderte
Stunden vergewaltigt.“(RTD, 2016) Anneke Lucas ist in Belgien aufgewachsen
und klagt an, als Kind hunderte Stunden sexuell missbraucht und vergewaltigt
worden zu sein. Lucas beschreibt in ihrer schockierenden Aussage
systematischen Kindesmissbrauch durch elitäre Pädophilen-Ringe.
- Belgisches Pädophilen-Opfer packt aus
– „Ich traf Politiker, VIPs und Staatsoberhäupter“ (ET, 2017) Hier
erzählt die 53-jährige Anneke Lucas, wie sie als Kind fünf Jahre lang
Vergewaltigung und Folter erlebte: Sie war Opfer jenes berüchtigten belgischen
Kinderschänder-Netzwerks, das in den 90er Jahren durch den „Fall Dutroux“
bekannt, aber niemals ganz enttarnt wurde. Adlige, Politiker und VIPs seien in
die Verbrechen involviert, sagt Lucas, die nur durch Glück überlebte.
- Die Internetseite von Anneke
Lucas mit weiteren Texten von ihr.
2. Großbritannien
In Großbritannien wurde durch zahlreiche Enthüllungen ab 2012 ein
umfangreiches pädokriminelles Netzwerk bekannt, das während Jahrzehnten
operierte und erhebliche Teile der britischen Elite umfasste (und womöglich noch
immer umfasst), mit Verbindungen ins britische Königshaus, mehrere Regierungen,
Parlament, Justiz, Polizei, Geheimdienste und Medien. Zu den bedeutendsten
Fällen zählen das Westminster-Dossier,
der Kincora-Skandal, sowie
BBC-Starmoderator Jimmy Savile, der über Kontakte in
höchste Kreise verfügte und mehrere hundert Kinder missbrauchte.
Westminster
Jimmy Savile
BBC-Starmoderator Jimmy Savile wurde 1990 von der
englischen Königin für sein »soziales Engagement« zum Ritter geschlagen. Im
selben Jahr erhielt er den päpstlichen Gregoriusorden für seine Verdienste um
die römisch-katholische Kirche. Savile verfügte über persönliche Kontakte zu
mehreren britischen Premierministern, darunter Thatcher und Blair.
Rolle der Geheimdienste
Dokumentationen
Weiteres
- British link to ’snuff‘
videos (Guardian, 2000) Britain is a key link in the biggest ever
international investigation into the production and supply of paedophile
’snuff‘ movies – in which children are murdered on film – an Observer
investigation can reveal.
- Rotherham child sexual exploitation
scandal (Wikipedia) The Rotherham child sexual exploitation scandal
consisted of the organised child sexual abuse that occurred in the northern
English town of Rotherham, South Yorkshire from the late 1980s until the 2010s
and the failure of local authorities to act on reports of the abuse throughout
most of that period.
- Kincora Boys‘ Home
Scandal (Wikipedia) The Kincora Boys‘ Home was a boys‘ home in
Belfast, Northern Ireland that was the scene of serious organised child sexual
abuse, causing a scandal and attempted cover-up in 1980, with allegations of
state collusion.
- Elm Guest House abuse
scandal (Mirror, 2015)
- The UK VIP Paedophile
Scandal (Reddit, 2014) Eine Sammlung von rund 150
Medienbeiträgen.
3. Deutschland
Bereits vom Dutroux-Komplex (s.o.) führten diverse
Spuren nach Deutschland. Die Belgierin Anneke
Lucas behauptet zudem, mehreren deutschen Politikern der 70er
Jahre zugeführt worden zu sein. Weitere Verbindungen zu Pädokriminalität
bestehen bspw. beim äußerst undurchsichtigen sogenannten
»NSU-Komplex«, beim
sogenannten »Sachsensumpf«, sowie im historischen Umfeld
der Partei Die Grünen. Ein weiteres Gebiet
mit geopolitischem Erpressungspotential ist die
fragwürdige DDR-/MfS-Vergangenheit einiger deutscher
Spitzenpolitiker.
»NSU-Komplex«
Serienmörder im türkischen Milieu oder Beschaffer für pädokriminelle
Elitennetzwerke?
- Nach dem NSU-Urteil: Die Rätsel um
Ermittler, Kinder-Spuren und tote Zeugen bleiben (T-Online, 2018) Die
NSU-Akten werden mit dem Ende des Mammut-Prozesses um Beate Zschäpe
geschlossen. Dabei bleiben beklemmende Fragen. Der Grund: Bemerkenswerte
Verbindungen und rätselhafte Tode.
- NSU:
Uwe Böhnhardt und der Tod eines neunjährigen Jungen (Welt, 2017) Bis
heute ist Uwe Böhnhardts Rolle beim Mord an dem neunjährigen Bernd Beckmann in
Jena ungeklärt. Wie schon oft im NSU-Komplex zeigen Aktenfunde: Ermittler
verfolgten wichtige Spuren schlichtweg nicht.
- Der NSU und der Fall Peggy:
Kinderpornografie als Terror-Finanzierung? (NTV, 2016) Neben der
Leiche der ermordeten Peggy wird die DNA des NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt
gefunden. Nun muss die Polizei ermitteln, wie sie dorthin gekommen ist.
Betrieben die Terroristen ein Pädophilen-Netzwerk? Oder gibt es eine andere
Erklärung?
- Peggy, Böhnhardt und ein Mädchen, das
Zschäpe „Mama“ nannte (Zeit, 2016) Ein Kinderschuh, ein blondes
Mädchen, Kinderpornos bei Zschäpe: Immer wieder fanden NSU-Ermittler Hinweise
auf Kindesmissbrauch. Jetzt werden einige Fälle neu aufgerollt.
- Operation „Spade“: Die dreckige
Vorgeschichte der Edathy-Affäre (Stern, 2014) Wie ein deutscher
Pädofilmer in Rumänien die Operation „Spade“ auslöste – die in Kanada einen
Videohändler in den Knast brachte und in Deutschland zwei Politiker
stürzte.
- SOKO Braunlicht (Telepolis,
2017) Das Thema „Organisierte Kriminalität“ wird im Zusammenhang mit dem NSU
konsequent ausgeblendet – obwohl genau das der alles verbindende Rahmen
ist.
»Sachsensumpf«
- Video: Kinderschänder: Interview mit Sachsensumpf-Opfer Mandy
Kopp (CTV, 20 Minuten, 2013) Was Mandy Kopp als Minderjährige
erlebte, kann man sich kaum vorstellen. Sie wurde jahrelang gefangengehalten
und zur Prostitution gezwungen. Heute steht Mandy Kopp selbst vor Gericht
wegen Verleumdung. Ihr Vergehen: Sie hatte damalige Täter identifiziert.
Darunter Immobilienmakler, Juristen, ja sogar Richter und Anwälte sollen unter
den Tätern gewesen sein.
- Sachsensumpf: Martyrium der
Zwangsprostituierten Mandy Kopp (Welt, 2013) Mit 16 wurde Mandy Kopp
zur Prostitution gezwungen. Später sagte sie im angeblichen Skandal um den
„Sachsensumpf“ aus und landete vor Gericht. In einem Buch verarbeitet die
36-Jährige ihr Lebensdrama.
- »Sachsensumpf« (Wikipedia)
Weiteres
- Der verdrängte Pädophilie-Skandal bei
den Grünen (Der Westen, 2013) Ein inzwischen verstorbenes Mitglied
des Landesvorstandes der Grünen in NRW soll in der 80er Jahren zwei Jungen
sexuell missbraucht haben. Die Jungen von einst lebten in einer WG in
Kamp-Linfort. Erneut stellt sich die Frage, wie weit die Grünen tatsächlich in
pädophile Vorgänge verstrickt sind.
- Kinderpornographie: Stasi erpresste
Politiker (Welt, 2003) Ex-Geheimdienst-Offizier stellt Verbindung zum
Fall des vermissten Berliner Jungen Manuel her. () Die CIA hatte sich in den
Wendezeiten Material über die Spionageabteilung der Hauptverwaltung Aufklärung
des MfS sichern können. Wegen der Brisanz der darin enthaltenen Informationen
auch über westeuropäische Politiker werden diese Unterlagen nach wie vor der
Öffentlichkeit vorenthalten. Lediglich Geheimdienste durften in die von der
CIA gefilterten Berichte Einsicht nehmen.
- Missbrauchsfall in Lügde –
Beweismittel bei der Polizei verschwunden (Spiegel, 2018) Bei
Ermittlungen im Missbrauchsfall von Lügde sind bei der Polizei offenbar
Beweismittel verschwunden. NRW-Innenminister Reul hat Sonderermittler
eingesetzt.
- A Little Spy (Anneke Lucas,
2018) „I do know that I was transported quite often to Germany that year as
the newly minted sex slave to the elite, and also for refinement of my
training in the dirty lab. I was given to some top politicians.“
Fernsehdokumentationen zu Rituellem Missbrauch
Zwei Dokumentationen zu Rituellem Missbrauch und der Ermordung von
Kindern.
4. Österreich
In Österreich bestehen sowohl ältere Fälle, bei
denen Kinderheime über Jahrzehnte mit Pädokriminellen
kooperierten, als auch moderne Entführungsfälle, wie insbesondere der Fall
von Natascha Kampusch. Dieser wurde von offizieller Seite
zwar als isolierter Einzelfall dargestellt, unabhängige Untersuchungen deuten
jedoch auch hier auf ein pädokriminelles Elitennetzwerk, was die diversen
mysteriösen Todesfälle im Rahmen der Kampusch-Ermittlungen erklären könnte.
- Doku: Skandal in Österreichs Kinderheimen – Missbraucht und
misshandelt (ARD, Doku, 45 Minuten, 2013) Österreichs ehemalige
Heimkinder klagen an: In den staatlichen Einrichtungen wurden Minderjährige
offenbar über Jahrzehnte hinweg missbraucht und misshandelt. Schläge waren an
der Tagesordnung. Jungen wie Mädchen mussten ihren Pflegern sexuell zu
Diensten sein, wurden an Pädophile „vermietet“.
- Kampusch: Chefermittler hat
weiterermittelt (Kurier, 2012) Vertrauliche Notizen belegen, dass
Kriminalist Kröll auch nach der Verfahrenseinstellung nach Hintergründen
suchte.
- Fall Natascha Kampusch: Der
rätselhafte Tod des Oberst Kröll (Spiegel, 2013) Franz Kröll,
Chefermittler im Entführungsfall Natascha Kampusch, starb sechs Monate nach
der Aufklärung des Verbrechens. Laut Polizei soll sich der 59-Jährige selbst
getötet haben. Ein Gutachter widerspricht nun der Suizid-Theorie.
- Kampusch-Entführer Priklopil:
Staatsanwaltschaft prüft Zweifel an Selbstmordtheorie (Spiegel, 2016)
War der Entführer von Natascha Kampusch bereits tot, als er von einem Zug
überrollt wurde? Die Staatsanwaltschaft Wien prüft nach Informationen von
SPIEGEL ONLINE eine Anzeige wegen Mordverdachts.
- Video: Staatsaffäre Natascha Kampusch – Politskandal, Vertuschung,
Opfer (WWTV, Interview, 20 Minuten, 2015) „Die Entführung von
Natascha Kampusch war kein individueller Fall und nicht die Tat eines
Einzeltäters. Vielmehr führen die Spuren dieses Verbrechens bis hinauf in
höchste staatliche Kreise, zu einem Netzwerk hochrangiger Personen aus Staat,
Politik und Justiz, die in einen Sumpf aus Kinderpornografie, Kinderhandel und
Kindesmissbrauch () verstrickt sind. Internationale Verbindungen des elitären
Netzwerks führen über Österreich hinaus u. a. nach Deutschland und in die
USA.“
- Buch: Staatsaffäre Natascha Kampusch: streng
vertraulich (VWW, 2013)
5. Schweiz
»Basler Tierkreis«
Einer der wenigen bestätigten Fälle von Eliten-Pädokriminalität in der
Schweiz ist der sogenannte »Basler Tierkreis«, der 1998
aufflog. Beim »Tierkreis« handelte es sich um einen pädokriminellen Ring
unter anderem aus Akademikern, Anwälten, Ärzten und Geschäftsleuten aus »den
besseren Kreisen Basels«, die sich zur Tarnung Tiernamen gaben und seit ca. den
1960er Jahren Strichjungen sowie minderjährige Knaben an sadistischen
»Sex-Partys« missbrauchten.
Internationale Verbindungen nach Spanien und Thailand waren belegt, solche
zum belgischen Dutroux-Netzwerk wurden vermutet. Die Hintergründe des
Tierkreises wurden nie gänzlich aufgedeckt, Anklagen erfolgten (unter anderem
aufgrund von Verjährung) keine und der Fall verschwand nach dem Sommer 1998
vollständig aus den Medien.
Im Internet finden sich in neuerer Zeit diverse Spekulationen bezüglich
Verbindungen zur Schweizer Bundespolitik und der P-26 Geheimarmee, für die
bislang jedoch keinerlei Belege vorliegen.
Fedpol-Whistleblower
2018 trat Thomas Walther, der langjährige Leiter der Koordinationsstelle zur
Bekämpfung von Internetkriminalität (Kobik) des Bundesamtes für Polizei
(Fedpol), als Whistleblower an die Öffentlichkeit. Walther argumentierte, die
Arbeit der Kobik, unter anderem im Bereich Kinderpornographie, sei von
offizieller Seite behindert worden. Das Fedpol reagierte mit einer
Hausdurchsuchung und mehreren Anzeigen gegen ihn, die jedoch alle abgewiesen
wurden.
Weitere Fälle (ohne direkten Bezug zu
Eliten-Pädokriminalität)
In der Schweiz bestand seit dem 19. Jahrhundert und noch bis ca. 1980 die
Praxis der sogenannten »Verdingung« von
Kindern: »Verdingkinder« wurden zwecks Versorgung und
Erziehung von Behörden ihren leiblichen Eltern weggenommen (oder von diesen
weggegeben), teilweise auf »Verdingmärkten« versteigert, und bei Interessenten
untergebracht, die sie oft zur Zwangsarbeit auf Bauernhöfen einsetzten und
teilweise auch missbrauchten. Weitere Fälle von langjährigem, systematischem
sexuellem Missbrauch sind in Kinderheimen und
Internaten belegt.
- Verdingung (Wikipedia)
Verdingung bezeichnet in der neueren Schweizer Geschichte die
Fremdunterbringung von Kindern zur Lebenshaltung und Erziehung. Oft wurden die
(faktisch schon durch die Behörden entrechteten) Kinder an Bauern vermittelt,
von denen sie als günstige Arbeitskraft meist ausgenutzt, misshandelt und
missbraucht wurden.
- Verantwortliche wollten alles
vertuschen: Kinder in Freiburger Waisenhaus sexuell missbraucht(Blick,
2016) Im katholischen Pensionat Marini im Kanton Freiburg sind Kinder von 1929
bis 1955 sexuell missbraucht worden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die
Bischof Charles Morerod in Auftrag gegeben hatte. Die Verantwortlichen
vertuschten die Vorfälle.
- Ein dunkles Kapitel Appenzeller
Geschichte (NZZ, 2017) Im Kinderheim Steig in Appenzell Innerrhoden
wurden Kinder zwischen 1945 und 1984 von Ordensschwestern zum Teil exzessiv
körperlich bestraft. Auch sexueller Missbrauch soll im Heim passiert sein. Nun
hat die Kantonsregierung die Opfer um Entschuldigung gebeten.
6. Portugal
In Portugal wurde mit dem Casa Pia
Skandal ab 2002 einer der größten europäischen Fälle von
organisierter Pädokriminalität bekannt. Während Jahrzehnten wurden Kinder aus
dem Lissaboner Waisenheim Casa Pia einem Elitennetzwerk aus Politikern,
Geschäftsleuten, Militärs und Medienstars zugeführt und missbraucht. Der
Gerichtsprozess wurde über Jahre verschleppt, viele der Verdächtigen wurden
letztlich nicht angeklagt. Ein weiterer bekannter Fall mit möglicherweise
pädokriminellem Hintergrund ist jener des britischen
Mädchens Maddie McCann, das seit ihrem Verschwinden 2007
in Portugal vermisst wird.
7. USA
- In den USA wurde in den 1980er-Jahren durch
den Franklin-Skandal ein bundesweites
pädokriminelles Elitennetzwerk mit Verbindungen nach Washington und zur CIA
sichtbar, das Kinder aus Kinderheimen und durch Entführungen beschaffte und
teilweise ermordete.
- Ein weiterer Fall betrifft den verurteilten
Milliardär Jeffrey Epstein, dessen private »Orgieninsel«
unter anderem von US-Präsident Clinton, dem britischen Prince Andrew und
weiteren Prominenten besucht wurde.
- Bekannt ist zudem der Fall von Dennis Hastert –
ehemals Speaker of the House und damit formal dritthöchster
Politiker der USA – der laut eines FBI-Whistleblowers aufgrund seiner
pädokriminellen Vergangenheit von in- und ausländischen Akteuren erpresst
wurde.
- Beim sog. »Pizzagate«, das 2016 bekannt wurde,
handelt es sich hingegen um eine Mischung aus Fakten und Fiktion. Fiktion ist,
dass Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton in einer Pizzeria einen
Kinderpornoring betrieben habe. Fakt ist, dass sich im Umfeld von Clinton und
ihrem Wahlkampfteam mehrere Personen mit offenkundig pädophilen Neigungen
befinden, die zudem teilweise über Verbindungen in pädokriminelle Netzwerke
verfügen.
Franklin-Skandal
- Doku: Conspiracy of Silence: The Franklin Cover-Up (Discovery
Channel, 60 Minuten, 1994)
- Buch: The Franklin Scandal: A Story of
Powerbrokers, Child Abuse & Betrayal (Bryant, 2012) A chilling
exposé of corporate corruption and government cover-ups, this account
of a nationwide child-trafficking and pedophilia ring in the United
States tells a sordid tale of corruption in high places. Implicating
businessmen, senators, major media corporations, the CIA, and even the
venerable Boys Town organization, this extensively researched report includes
firsthand interviews with key witnesses and explores a controversy that has
received scant media attention.
Dennis Hastert
Jeffrey Epstein
- The ‘sex slave’ scandal that exposed
pedophile billionaire Jeffrey Epstein (New York Post, 2016) In 2005,
the world was introduced to reclusive billionaire Jeffrey Epstein, friend to
princes and an American president, a power broker with the darkest of secrets:
He was also a pedophile, accused of recruiting dozens of underage girls into a
sex-slave network, buying their silence and moving along, although he has been
convicted of only one count of soliciting prostitution from a minor. Visitors
to his private Caribbean island, known as “Orgy Island,” have included Bill
Clinton, Prince Andrew and Stephen Hawking.
- Prince Andrew’s ’sex slave‘ claims he
was involved in underage orgy with paedophile pal Jeffrey Epstein and eight
young girls (Daily Record, 2015) New court papers filed yesterday
claim Virginia Roberts was paid $400 to “service” Prince Andrew while under
the age of consent.
- Jeffrey Epstein: The Sex Offender Who
Mixes With Princes and Premiers (Newsweek, 2015)
- How a future Trump Cabinet member gave
a serial sex abuser the deal of a lifetime (MH, 2018)
»Pizzagate« (kritische Analysen)
Weiteres
8. Hollywood / Unterhaltungsindustrie
Neben sexueller Belästigung im Allgemeinen sind
in Hollywood mehrere Fälle von Pädokriminalität
dokumentiert, sodass einige Beobachter von einem systematischen Problem bzw.
einem »offenen Geheimnis« sprechen. Auch bei
internationalen Musikstars wie etwa Michael Jackson
wurde Pädokriminalität vermutet oder belegt. Ein weiteres Phänomen ist der
bizarre Sexsklaven-Kult NXIVM, der von zwei vermögenden
Bronfman-Erbinnen finanziert wurde.
Hollywood
Musikstars
NXIVM Sexsklaven-Kult
9. UNO / Hilfswerke
Auch bei der UNO und weiteren Hilfswerken sind pädokriminelle Aktivitäten
dokumentiert, die teilweise mit internationalen pädokriminellen Netzwerken in
Zusammenhang stehen könnten.
- „Vertuschung endemischen Ausmaßes“:
Tausende Pädophile sollen für die Vereinten Nationen tätig sein (RT,
2018) Ein ehemaliger hochrangiger Mitarbeiter der Vereinten Nationen erhebt
schwere Vorwürfe. Demnach sollen über 3.000 Pädophile als Hilfsarbeiter für
die UN tätig sein. Doch über Sexualdelikte in den eigenen Reihen gebe es eine
Vertuschung „endemischen Ausmaßes“.
- U.N. Child Abuse Scandal Is Latest In
History Of Sex Crimes Committed By Officials, Peacekeepers(Disobedient
Media, 2017) Last week’s report from the Associated Press revealing
the bust of a child sex ring run by United Nations peacekeepers in Haiti was
far from the first time the United Nations has been associated with
child-abuse rings. The U.N. has for decades been rocked by accusations of sex
crimes ranging from rape and abuse of women and minors committed in war zones
to participation in human trafficking, prostitution and even production
of child pornography involving senior U.N. officials and members of foreign
governments.
- Top UNICEF children’s rights
campaigner – who led UK’s anti-smacking campaign – is jailed for rape of boy,
13, in latest charity sex scandal (Daily Mail, 2018) A leading
children’s rights campaigner, who helped governments around the world tackle
the issue of abuse, has been jailed for raping a 13-year-old boy.
- Falsche Kinderfreunde (Emma,
1993) Vernetzen sich die Täter und ihre Sympathisanten? Gibt es eine
Kinderfreunde-Connection von den Krippen bis in die Hörsäle? Der EMMA-Report
deckt überraschende Querverbindungen auf zwischen Pädophilen-Vereinen und
Kinderschutz-Organisationen. Und: Eine vielzitierte Dame ist mit von der
Herren-Partie.
10. Weitere Fälle
Weitere Fälle von organisierter Eliten-Pädokrimininalität unter anderem in
Kanada, Australien, Norwegen, Marokko, Island, Italien, Frankreich, der
Niederlande, und der Katholischen Kirche.
- Kanada: Child porn bust: Anatomy of an
international child pornography investigation (Toronto Star,
2013)
- Australien: Australia and Catholic Church ‘Failed’
Abused Children, Inquiry Finds (NYT, 2017) A royal commission
investigating the sexual abuse of children in Australia found Friday that the
nation was gripped by an epidemic dating back decades, with tens of thousands
of children sexually abused in schools, religious organizations and other
institutions.
- Norwegen: Massive paedophile ring uncovered by
police in Norway after arrest of 51 men(Independent, 2016) Authorities
seize 150 terabytes of data, including photos, videos and chat
transcripts.
- Marokko: Pädophilen-Skandal bringt König in
Bedrängnis (RP, 2013) Ein Pädophilen-Skandal löst in Marokko eine
Welle der Empörung aus. () Zu den Kunden gehörten in den vergangenen Jahren
nach Erkenntnissen der Menschenrechtler auch viele mächtige Politiker und
Unternehmer europäischer Länder. „Das Land ist als eines der größten
Sextourismusziele der Welt bekannt“, schreibt das Nachrichtenportal „Maghreb
Emergente“.
- Island: Icelandic Government Collapses Amid
Pedophilia Scandal (Foreign Policy, 2017) The Icelandic prime
minister’s links to a convicted rapist have once again put the democracy’s
accountability to the test.
- Italien: Paedophile scandal boosts cover-up
conspiracy (Guardian, 2000) A huge child pornography ring has been
smashed, the police are jubilant and the guilty snared. Or so it seems, and in
Italy nothing is ever as it seems. Breezing through chat shows, offices and
homes is the suspicion of a cover-up. Almost 1,500 people have been charged
but not those in high places who are believed to form a „paedophile
lobby“.
- Frankreich: „Beyond Dutroux“ ties to France: Child
abuse networks reportedly exploited by “notables“ (ISGP, 2013)
- Niederlande: Dutch Joris Demmink Affair Reveals
Heroin, Cocaine and Pedophile Entrapment Affairs; Orange Royal Family
Similarly Linked to Child Abuse and Mafia Networks (ISGP, 2014)
- Katholische Kirche: Catholic Church Sexual Abuse
Cases (Wikipedia) Cases of child sexual abuse by Catholic priests,
nuns and members of religious orders in the 20th and 21st centuries,
increasing especially after the Second Vatican Council in the 1960s, have been
widespread and have led to many allegations, investigations, trials and
convictions, as well as revelations about decades of attempts by the Church to
cover up reported incidents.